„Bewusstsein“ – Impulse für das Gmundner Philosophencafe am 12. 3. 2011
Versuch einer Definition
von Bewusstsein:
Bewusstsein ist das
Wahrnehmen und Vorstellen (Merken und Erinnern – Repräsentieren
auf Grund durch ähnliche Strukturen / Informationen) von Gegenständen der äußeren
Welt UND innerer Wahrnehmungen, Empfindungen und Erlebnisse
einschließlich des Selbstbewusstseins (Reflexivität / Wissen des Wissens
/ Bewusstsein von sich selbst als Individuum).
Aber: Es werden
vom zentralen Nervensystem auch viele Vorstellungen und Erlebnisse gespeichert,
die nicht abrufbar sind oder nie abgerufen wurden, also unbewusst sind.
Diese Inhalte wirken aber auf das Verhalten eines Individuums (siehe
Tiefenpsychologie).
Verschiedene Bewusstseinszustände
werden nach Qualität und Umfang der Bewusstseinsinhalte unterschieden, z. B. REM-Schlaf, Relaxation (keine
gezielte Aufmerksamkeit), Tenazität (höchste Anspannung und
Verarbeitungsintensität).
"Der Begriff „Bewusstsein“ hat im Sprachgebrauch eine sehr vielfältige
Bedeutung, die sich teilweise mit den Bedeutungen von „Geist“ und „Seele“
überschneidet. Im Gegensatz zu diesen Begriffen ist „Bewusstsein“ jedoch
weniger von theologischen und dualistisch-metaphysischen Gedanken bestimmt,
weswegen er eher auch in den Naturwissenschaften verwendet wird. (de.wikipedia.org, Bewusstsein)
-
Das Ich ist kein Wesen, sondern eine Eigenschaft.
Dies wird bestätigt durch Patienten mit Schädigung eines bestimmten
Hirnbereiches – diese „haben kein Ich“.
- Es gibt viele Iche bzw. Bewusstseine (ca. 10), z. B. Körper-Ich, Gedanken-Ich, Gefühls-Ich, moralisches Ich. Der Bewusstseinsstrom ist ein Wechsel der Intensität und Beteiligung der verschiedenen Iche.
-
Das Bewusstsein nur eines Iches
ist eine notwendige Illusion – funktioniert diese Illusion nicht, ist
ein pathologischer Zustand gegeben (Schizophrenie).
nach Gerhard Roth (Neuropsychologe)
Das Qualiaproblem
„Qualia
sind als Erlebnisgehalte von mentalen Zuständen bestimmt. Man spricht
auch von Qualia als dem „phänomenalen Bewusstsein“.
Das Qualiaproblem besteht darin, dass es keine
einsichtige Verbindung zwischen neuronalen Zuständen und Qualia
gibt: Warum erleben wir überhaupt etwas, wenn bestimmte neuronale Prozesse im
Gehirn ablaufen? Ein Beispiel: Wenn man sich die Finger verbrennt, werden Reize
zum Gehirn geleitet, dort verarbeitet und schließlich wird ein Verhalten
produziert. Nichts aber macht es zwingend, dass dabei ein Schmerzerlebnis
entsteht.“
(de.wikipedia.org, Bewusstsein)
H.P., März 2011